Le parfum du paradis

Orchesterkonzert

Sonntag

17

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08

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2025

20 Uhr

35€/50€

Stiftskirche Öhningen

Veranstaltungsort

Stiftskirche Öhningen

“Le parfum du paradis”

Großes Finale des Festivalorchesters

Julius Asal, Klavier
Anna Maria Torkel, Mezzosopran
Festivalorchester der Höri Musiktage
Harutyun Muradyan, Dirigent

Programm:

Claude Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune – Sinfonische Dichtung

Maurice Ravel: Klavierkonzert in G-Dur

  1. Allegramente
  2. Adagio Assai
  3. Presto

Hector Berlioz: Les nuits d’été, op. 7

  1. Villanelle
  2. Le spectre de la Rose
  3. Sur les lagunes
  4. Absence
  5. Au cimetière ( Lamento )
  6. L’îlle inconnue ( Barcarolle )

Maurice Ravel: Ma mère l’oye, Orchestersuite

Nr.1 Pavane de la belle au bois dormant
Nr. 2 Petit Poucet
Nr. 3 Laideronettes; Impératrice des Pagodes
Nr.4 Les entretiens de la belle et la bête
Nr. 5 Le Jardin féerique

„Le Parfum du paradis“: Was könnte besser, poetischer den Zauber dieses Abends beschreiben, als dieses Zitat aus Berlioz’ Les nuit d’ été. Das große Orchesterkonzert zum Abschluss der Höri Musiktage 2025 ist dem französischem Impressionismus gewidmet.

Der musikalische Impressionismus entwickelte sich etwa von 1890 bis 1920 als vorherrschende Stilrichtung. Das Hauptaugenmerk der Komponisten liegt nicht auf der Form der Musik, so wie etwa in der Wiener Klassik, sondern auf dem Klangbild. Wie in der Malerei und Literatur beschreibt auch die Musik Stimmungen und Atmosphäre des Augenblicks. Subjektive Eindrücke rücken in den Vordergrund, Stimmungswechsel werden subtil und changierend erzeugt und entführen uns in eine Klangwelt voller Zartheit und Schönheit.

Alle drei Komponisten dieses Abends studierten am Pariser Konservatorium und trugen maßgeblich zur Entwicklung  des neuen Musikstils bei. Hauptvertreter der impressionistischen Musik war Debussy.

Claude Debussy erleben wir mit seinem Prélude à l’après-midi d’un faune. „ Die Musik dieses Préludes verbildlicht auf eine sehr freie Weise Stéphane Mallarmés Gedicht“, dass das sinnliche Erleben eines Fauns beschreibt, als er aus seinem nachmittäglichen Schlaf erwacht. „Die Musik will es eigentlich gar nicht nacherzählen, sondern die verschiedenen Stimmungen erwecken, in deren Mitte die Begierden und Träume des Fauns sich entwickeln. Ermüdet davon, die furchtsamen Nymphen und scheuen Naiaden zu verfolgen, gibt er sich einem Höhepunkt der Lust hin, zu dem der Traum eines endlich erfüllten Wunsches führt: des vollkommenen Besitzes der ganzen Natur.“

Claude Debussy wurde auf das 1876 entstandene Gedicht aufmerksam und begeisterte sich an der kunstvoll musikalischen Sprache des Schriftsteller. Die Ankündigung einer Lesung brachte ihn auf den Gedanken eine passende Musik dazu zu komponieren. Erste Skizzen dieses Werkes entstanden 1890, doch die Uraufführung fand erst  im Dezember 1894 in Paris statt.

Das Publikum sowie er Schriftsteller reagierten im Gegensatz zur Presse begeistert, waren sie doch hier Zeugen davon, was als Wendung der Musik hin zur musikalischen Moderne verstanden wird. „L’ Après-midi d’un faune“ wurde eines der bekanntesten Stücke Debussys und zugleich ein Hauptwerk des französischen Impressionismus.

Maurice Ravel: Klavierkonzert in G-Dur: Maurice Ravel wurde 1875 nahe des südfranzösischen Biarritz als Sohn einer spanischen Baskin und des aus der französischen Schweiz stammenden Vaters geboren. Seine Liebe und große Affinität zur spanischen Musik durchzieht sein gesamtes Oeuvre. Im Jahr 1928 war er auf einer mehrmonatigen Tournee in Amerika unterwegs und inspiriert von den Harmonien des Jazz begann er im Jahr darauf seine Arbeit an dem Klavierkonzert G-Dur. Fast zeitgleich entstand sein zweites Klavierkonzert D-Dur für die linke Hand.

Das Klavierkonzert in G-Dur entstand in den Jahren 1929 bis 1931, kurz nach Vollendung des Boléro (1928). Ravel war faszieniert von der amerikanischen Musikkultur, ließ sich von der Dynamik des Jazz inspirieren und stand in regem Kontakt mit George Gershwin. Diesen Einflüsse findet man im Klavierkonzert G-Dur, in jazzigen Rhythmen und einer Farbigkeit der Musik, die an Igor Strawinsky erinnert. Ravel indes kommentierte, sein Klavierkonzert in G-Dur sei „Im Geiste von Mozart und Saint-Saëns" komponiert.

Seine Ausbildung erhielt Ravel im Pariser Konservatorium, wo er unter anderm in der Kompositionsklasse von Gabriel Fauré studierte. Zwischen 1900 und 1905 bewarb sich Ravel mehrfach für den Kompositionspreis Prix de Rome, der ihm immer wieder verweigert wurde, was als „Ravel-Affäre“ in die Skandalgeschichte des Pariser Konservatoriums einging, in deren Folge der Leiter Dubois seinen Posten räumen musste. Fehlentscheidungen, die u.a. von Camille Saint-Saëns und Romain Rolland öffentlich kritisiert wurden: “(Ich) muss… sagen, dass Ravel nicht nur ein vielversprechender Schüler ist, er ist heute schon einer der meistbeachteten jungen Meister unserer Schule, die nicht viele davon aufzuweisen hat. Ravel bewirbt sich um den Rompreis nicht als Schüler, sondern als ein Komponist, der sein Können bereits unter Beweis gestellt hat.“

Ravel hatte sich bereits einen Namen als Komponist gemacht. Die Genauigkeit und Sorgfalt seines Arbeitens und seines Verständnisses von Musik spiegelt sich in folgender Begebenheit: Auf die scherzhafte Anfrage eines Freundes, welche Musik er sich zur Beerdigung wünsche, nannte Ravel Debussys „Prélude à l’Après-midi d’un faune“, denn dies sei die einzige Partitur, die je geschrieben wurde, die absolut perfekt sei.

Seine letzten Lebensjahre waren überschattet durch Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, von starken Kopfschmerzen begleitet. Ein Autounfall verschärfte den Zustand, den er kommentierte: „Ich habe noch so viel Musik im Kopf. Ich habe noch nichts gesagt. Ich habe noch alles zu sagen.“ 1937 starb er nach erfolgloser neurologischer Operation in Paris.

Hector Berlioz (1803-1869) komponierte Les nuits d’été (Sommernächte) in den Jahren 1834 bis 1840 zunächst als Klavierlieder, welche er dann einige Jahre später orchestrierte und schliesslich 1851 als op.7 herausbrachte. Die Gedichte, die aus der Feder Théophile Gautiers stammen, stellte Berlioz in eigener Reihenfolge zusammen, der Titel kann als Anspielung auf Shakespeares Sommernachtstraum gedeutet werden, allerdings finden sich dazu wenig konkrete Überlieferungen.

Berlioz widmete das Werk der französischen Komponistin Louise Bertin.

Die Ehe mit der  britischen Schauspielerin Harriet Smithson ging zu diesem Zeitpunkt dem Ende entgegen und so ist dieser Zyklus ein langes Lamento über die Liebe, insbesondere über die traurigen Seiten der Liebe. Lediglich das erste und das letzte Lied sind bewegter und fröhlicher.

Berlioz, der sich selbst als klassischen Komponisten empfand, wurde einer der wichtigsten Vertreter der französischen Romantik. Im Jahr 1830 gewann er den Prix de Rome und im gleichen Jahr war die Uraufführung der Symphonie fantastique, eines seiner Hauptwerke. Entscheidend für seinen Einfluss auf spätere Komponisten war sein Hauptwerk über die Instrumentationslehre, in deren Zusammenhang er Tonumfang und Klangfarben der Orchesterinstrumente beschreibt, um dann doch zu dem Schluss zu kommen: „Die eigentliche Kunst der Instrumentation ist die schöpferische Inspiration“.

Ma mère l’oye (Meine Mutter, die Gans): „Die Absicht, in diesen Stücken die Poesie der Kindheit wachzurufen, hat mich dazu geführt, meine Schreibweise durchsichtiger zu machen.“ So beschrieb Maurice Ravel (1875-1937) sein oberstes kompositorisches Gebot.

Im Jahre 1908 schrieb Ravel für die Kinder einer befreundeten Familie eine Fantasie über das Märchen „La belle au bois dormante“ (Dornröschen) für Klavier zu vier Händen. Auf Drängen seiner Freunde komponierte er vier weitere Stücke, die er dann in dem Zyklus  Ma mère l’oye zusammenfasste. Hierzu wurde Ravel von einer Märchensammlung von Charles Perraults aus dem Jahr 1697 mit dem Untertitel Contes de ma mère l’oye (Geschichten von meiner Mutter, der Gans) angeregt.

1910 wurde der Zyklus in Paris mit grossem Erfolg durch Jeanne Leleu und Geneviève Durony uraufgeführt, was Ravel veranlasste die Stücke zu orchestrieren und als fünfsätzige Suite herauszugeben, im Jahr darauf auch als Ballettmusik zu bearbeiten.

„Mit den Mitteln seines kompositorischen Könnens taucht Ravel seine Märchen in eine bizarre Klangwelt von fast überirdischer Schönheit und evoziert gleichzeitig das Gefühl von

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