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Fakten und Deutungen zur Säkularisation.
Ein Vortrag von Prof. Dr. Hans-Otto Mühleisen.
Säkularisation war nicht erst die Aufhebung geistlicher Institute mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803, sondern ein Prozess zunehmender Bedrohung der klösterlichen Welt, der sich mit den Ideen der Aufklärung über ein Jahrhundert hinzog. In St. Peter nutzte man im 18. Jahrhundert die Chance des Kirchen- und Klosterneubaus, um die Öffentlichkeit mit barocker Bilderwelt an die Jahrhunderte alten Rechte zu erinnern, die man von der Stifterfamilie der Zähringer erhalten hatte. So finden sich in der Kirche und in den Klostergebäuden jeweils an drei Orten Bilder der Zähringer, die mit unterschiedlicher Intention eine – letztlich freilich vergebliche – erinnernde Mahnung zur Wahrung der existentiell notwendigen Rechte sein sollten.
Hans-Otto Mühleisen, Jahrgang 1941, studierte an der Universität Freiburg Politikwissenschaft und Geschichte. Es folgten Promotion und Habilitation. Von 1981 bis zu seiner Emeritierung 2007 war er Professor für Politikwissenschaft an der Universität Augsburg. Neben seiner Tätigkeit als Politikwissenschaftler ist er vor allem durch Publikationen zur südwestdeutschen Landesgeschichte, insbesondere auch zum Kloster St. Peter, bekannt. Die Gemeinde St. Peter zeichnete ihn 2019 als Ehrenbürger aus.
(Zitiert nach einer Veröffentlichung des Lions-Club Freiburg)