In ihrem Vortrag über Thomas Manns Epochenroman „Doktor Faustus“ widmet sich die Literaturwissenschaftlerin Irmela von der Lühe im Jubiläumsjahr des Jahrhundertautors todessüchtigen Verstrickungen und größenwahnsinnigen Phantasien im Raum der Musik und im politischen Raum des Nationalsozialismus und zieht Parallelen zu Bedrohungen unserer Zeit.
Vom „Sündenfall“ eines großen Künstlers, des „deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn“, handelt auch Thomas Manns Epochenroman „Doktor Faustus“ (1943). Auch er schließt einen „Pakt“ mit dem Teufel. Es handelt sich um die umfassendste und radikalste Auseinandersetzung Thomas Manns mit der Musik als der „deutschen Kunst“; mit der „Innerlichkeit“ deutschen Musikerlebens und den welterobernden Visionen eines kranken Musikers. Kein anderes literarisches Werk des 20. Jahrhunderts enthüllt die todessüchtigen Verstrickungen und die größenwahnsinnigen Phantasien, die im Raum der Musik entworfen, aber im politischen Raum des Nationalsozialismus verwirklicht wurden, so differenziert wie Thomas Manns „Doktor Faustus“.
Ergänzend zum Vortrag wird am Folgeabend der Film „Doktor Faustus“ von Franz Seitz (1983) im Kino Schwanen in Stein am Rhein gezeigt.
Tickets und Infos zur Anfahrt: www.cinema-schwanen.ch