Triptychon Chansons de Bilitis

Tableau 1: Musique mystique

Freitag

08

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08

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2025

17 Uhr/18:30 Uhr

20€/30€

Hexenkeller Rathaus Öhningen

Veranstaltungsort

Hexenkeller Rathaus Öhningen
Klosterplatz 1
78337 Öhningen

Die Chanson de Bilitis, ein umfangreicher Zyklus erotischer und homoerotischer Gedichte, erschienen 1894 in Paris. Claude Debussy hat 1900 daraus zwölf Texte in Szenische Musik für zwei Flöten, zwei Harfen und Celesta umgesetzt. Die Sammlung umfasst Lyrik im Stil antiker Hirtendichtung und wurde von Pierre Louÿs 1894 veröffentlicht, als Übersetzung vermeintlich altgriechischer Texte. Diese zeichnen den Lebensweg der Dichterin, behaupten die freundschaftliche Begegnung der Autorin und Protagonistin Bilitis mit der Dichterin Sappho (7.Jhd.v.Chr.) auf der Insel Lesbos. Tatsächlich aber sind die Verse raffinierte, frei erfundene Fabulationen vom Herausgeber Pierre Louÿs selbst, wovon der Komponist Claude Debussy fasziniert war. Sie gelten heute als bedeutende Literatur.

In drei Tableaus nähern sich Berliner Künstlerinnen und Künstler dieser außergewöhnlichen Gedichtsammlung und ihrer musikalischen Bearbeitung von Claude Debussy. Ob und wie kann die historische Vorlage gewürdigt, gleichzeitig mit zeitgenössischen künstlerischen Ansätzen sowie aktuellen gesellschaftlichen Fragen von Feminismus und Diversität sexueller Identitäten verbunden werden?

Die Form des Triptychons ermöglicht es, unterschiedliche Aspekte in den Blick zu nehmen.  

Tableau 1
MUSIQUE MYSTIQUE

Musikalische Performance mit einer Sprecherin, einer Tänzerin, zwei Flöten, zwei Harfen, Celesta, Viola & Perkussion

Im Mittelpunkt der Performance steht eine selten aufgeführte Perle des Musiktheaters: Die Chansons de Bilitis für eine Sprecherin, zwei Flöten, zwei Harfen und Celesta von Claude Debussy aus dem Jahr 1900. In den Gedichten schildert die fiktive Figur Bilitis ihr Aufwachsen und Heranreifen in der idyllischen Natur Griechenlands, ihre leidenschaftlichen Liebesbeziehungen, ihr Leben als Kurtisane auf der Insel Zypern und ihren Lebensabend.

Die ätherisch-mystische Tonsprache Debussys wird durch Improvisationen der Perkussionistin ergänzt, die eine irdisch-archaisch anmutende Klangwelt eröffnet. Zudem wird versucht, die historische, bei der Uraufführung verwandte Aufführungspraxis des "Tableau Vivant" (dt. lebendiges Gemälde) wiederzubeleben, die inzwischen an kultureller Bedeutung verloren hat, und sie sowohl im Kostümbild als auch tänzerisch-performativ zu erweitern. Neben den Chansons de Bilitis sind die Sonate für Flöte, Viola und Harfe sowie Syrinx für Flöte und zwei Sprecherinnen zu hören.
Die Performance beleuchtet das komplexe Verhältnis zwischen Intimität und ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung.

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