Französische Tafelmusiken des Barock mit 2
Traversflöten, Gambe & Laute
Freitag, 5. September 2025, 18:00 Uhr
Ehem. Augustiner Chorherrenstift Öhningen
Konventsaal im 1. OG
Mit den Tafelmusiken von Georg Philipp Telemann wurde 2023 der Kulturkonvent Öhningen feierlich eröffnet. Nun folgt diesem Werk eine französische „deuxième partie“: Ein musikalischer Blick über den Rhein, wo im 17. und 18. Jahrhundert ebenfalls eine reiche Tradition festlicher Unterhaltungsmusik entstand. Am prunkvollen Hof von Versailles erklangen täglich Werke berühmter Komponisten wie Jean-Baptiste Lully oder Marin Marais – aber auch Kompositionen von Élisabeth Jacquet de la Guerre, einer der wenigen Frauen, die am Hofe Ludwigs XIV. wirkten. Mit ausgewählten Werken dieser und weiterer französischer Meister setzt ein Barockensemble die Idee der Tafelmusik fort. Im barocken Konventsaal des Klosters Öhningen, in dem einst die Augustiner Chorherren gemeinsam speisten, spielen Andrea Theinert und Jonas Kämper (Traversflöten), Friederike Däublin (Gambe) und Thor-Harald Johnsen (Laute) französische Musik des Barock. Die Aufführung wird ergänzt durch eine Ausstellung mit Gemälden der Traversflötistin und Malerin Andrea Theinert. Um die Tradition der höfischen Tafelmusik in einen heutigen sozialen Kontext zu überführen, werden im Anschluss Spenden für die Tafel Deutschland e.V. gesammelt.
Andrea Theinert, geboren in Nürnberg, absolvierte ihr Studium in den Fächern Quer- und Blockflöte am Nürnberger Konservatorium darauf folgte ihr Abschluss in Querflöte an der Musikhochschule Stuttgart sowie der Traversflötenabschluss an der Hochschule der Künste
Berlin bei Christoph Huntgeburth. Mit der Teilnahme an internationalen Meisterkursen u.a. bei Barthold Kuijken, Hans-Martin Linde, und Lisa Beznosiuk bildete sie sich auf der Traversflöte weiter. Andrea Theinert ist ständiges Mitglied der Akademie für Alte Musik Berlin. Sie wirkt darüber hinaus in verschiedenen Orchestern und Ensembles mit, wie u.a. der Lautten Compagney Berlin, Capella Vitalis Berlin, Dresdner Barockorchester und Peter
Hänsel Quartett.
Jonas Kämper ist Querflötist und zudem in der Administration der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin tätig. Zuvor studierte er dort Flöte bei Prof. Benoît Fromanger. Seine musikalische Laufbahn begann im Kinderchor der Komischen Oper Berlin. Später wandte er sich der Flöte zu, mit Schwerpunkt auf Alter und Neuer Musik. Er war Stipendiat von Yehudi Menuhin Live Music Now, Teilnehmer an einer Opernakademie der Opera Mauritius, Mitglied des interkulturellen asambura ensembles und Lehrender im sozialen Musikvermittlungsprojekt »MitMachMusik«. Seit 2022 ist er Teil des Festivalteams der Höri Musiktage. Derzeit studiert er »Musik, Sound, Performance« in Berlin und bildet sich in historischer Aufführungspraxis weiter mit Traversflötenunterricht bei Andrea Theinert, Flötistin der Akademie für Alte Musik Berlin. 2025 trat er erstmals selbst mit diesem Ensemble auf.
Friederike Däublin studierte Viola da gamba und Violone in Heidelberg und Genf bei Monika Schwamberger und Ariane Maurette. Die Besetzungsvielfalt der Viola da gamba ermöglicht ihr, Soloprogramme, wie auch in kleineren und größeren Kammermusikbesetzungen und Barockorchestern zu spielen. Dies tut sie mit großer Begeisterung u.a. im Duo mit Andreas Vetter bei nachklang 1700, im Opus 5 Consort, im Gambenconsort á l´angloise, der capella vitalis berlin, der Lautten Compagney und der Merseburger Hofmusik. Sie spielt Instrumente von Judith Kraft und Bert Dekker, lebt in Berlin und spielt überall zwischen Nordnorwegen und Sizilien.
Thor-Harald Johnsen, ein gebürtiger Norweger, lebt in Norwegen und Deutschland, wo er 2006 sein Studium bei Rolf Lislevand an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen absolvierte. In seinem Studium widmete er sich vor allem dem Repertoire für Barocklaute und Barockgitarre, und wurde 2007 für seine tiefgehenden Studien von Deutschen Lautenmusik des 17. Jahrhundert, mit einem Kunststipendium von RWE ausgezeichnet. Seit seinem Studienabschluss hat er seine kammermusikalische Ausübung intensiviert. Das innovative, idiomatische und fantastische Repertoire für Barockgitarre und Theorbe aus dem 17. Jahrhundert hat ihm dazu geleitet und motiviert mit den Strukturen und den vielfältigen klangliche Möglichkeiten einer aus Barockinstrumenten bestehende Begleitgruppe zu Experimentieren. In den letzten Jahren konzertierte er unter anderem mit Rolf Lislevand, Jordi Savall, Maurice Steger, Anton Steck, Ophelie Galliard, Lorenz Duftschmid, Balthasar Neumann Ensemble, Armonico Tributo Austria, Norwegian Chamber Orchestra. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Musikern beinhaltet CD-Produktionen bei u.a. ECM, Astrée Naïve, Harmonia Mundi und Ambroisie.