Petra Müllejans - Tafeln mit Telemann!

Festakt – Höri Musiktage und Kultur.Konvent.Öhningen

Donnerstag

03

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08

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2023

19 Uhr

20€ | 30€

Klosterhof Öhningen

Veranstaltungsort

Klosterhof Öhningen

Kategorie 1 "Bestplatz": Freie Platzwahl in den ersten vier Reihen

Kategorie 2: Freie Platzwahl ab Reihe 5


Ein musikalisch-performativer Festschmaus für alle Sinne mit Köstlichkeiten aus Georg Philipp Telemanns Werkzyklus Musique de Table auf dem Hauptmenü.

Zur Eröffnung der Höri Musiktage 2023 erleben Sie im ersten Teil des Abends Telemanns Tafelmusiken auf der Festivalbühne im stimmungsvollen Klosterhof.

Im zweiten Teil lernen Sie bei einem musikalischen Rundgang ausgewählte historische Klosterräume kennen. Damit eröffnen wir das Kooperationsprojekt Kultur.Konvent.Öhningen.

Lust und Fleiß kann Wege finden // ob sie auch so tief verschneit //und ein kühnes Unterwinden // trotzet der Unmöglichkeit (...)

Georg Philipp Telemann

Betont léger mit offenem Hemd lässt der Freigeist Telemann sich gerne portraitieren und repräsentiert damit eine Zeit, in welcher der Bürger sich bald aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien sucht. Mit der Emanzipation des Bürgertums, in deren Kontext Bildung und künstlerische Selbstwirksamkeit essenzielles Kapital darstellen, erblüht auch die Liebhaberkultur und eröffnet einen neuen Absatzmarkt für Künstler wie Telemann, der sich wie kaum ein anderer auf unterschiedliche Zielgruppen einstellen kann. 1721 wird er in das prestigeträchtige Amt des Director Musices in Hamburg berufen, ab 1722 ist er außerdem Leiter der Oper am Gänsemarkt. Obwohl seine Ämter ein schier übermenschliches Arbeitspensum fordern, betreibt er zusätzlich den Telemannischen Verlag, für den er eigens Stechen lernt und bis etwa 1740 46 Kompositionen publiziert. 1733 erscheint hier die Musique de Table, von 206 Subskribenten verbindlich im Voraus bestellt. Das System der Subskription ermöglichte dem Autor eine realistische Kalkulation, während die Käufer sich in der abgedruckten Subskribentenliste als Förderer der Kunst inszenieren konnten. Neben Musikliebhabern bestellten auch professionelle Musiker das Werk, wie beispielsweise Telemanns deutscher Herzensfreund Pisendel, der um ganze zwölf Exemplare bat. Abgesehen von dem für einen Künstler eher untypischen Geschäftssinn, mit dem Telemann seine Tafelmusik vertrieb, gehört der Zyklus kompositorisch zu seinen kunstvollsten Geniestreichen. Die dreiteilige Konzeption verquickt wesentliche Formtypen, große und kleine Besetzungen, alle Instrumentengruppen sowie unterschiedliche Nationalstile zu einem Gesamtkunstwerk, das den Streit um den vorherrschenden Goût mit einer paneuropäischen musikalischen Antwort befriedet. Französische Noblesse, italienische Theatralik und deutsche Gelehrsamkeit verschmelzen zu einem har-monischen Organismus, gewürzt mit einer Prise jener barbarischen Schönheit, die Telemann an polnischer Folklore so liebte. Die Musique de Table extrahiert die Essenz des barocken Musikkosmos zu einem Produkt für Jedermann – ein zutiefst fortschrittliches und kosmopolitisches Kunstwerk.

Feiern Sie mit! Wir freuen uns auf Sie!

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