Brahms Liebeslieder Walzer Op. 52/65

Popsongs der Romantik

Samstag

12

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08

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2023

20 Uhr

25€ | Tagesticket 35€

Klosterhof Öhningen

Veranstaltungsort

Klosterhof Öhningen

Das Konzert findet im Klosterhof statt (nicht wie bisher angekündigt in der Stiftskirche).

Kategorie 1 "Bestplatz": Freie Platzwahl in den ersten vier Reihen

Kategorie 2: Freie Platzwahl ab Reihe 5


Ivana Rusko, Sopran

Judith Thielsen, Alt

John Heuzenroeder, Tenor

Lukas Singer, Bass

Mariana Popova und Burkhard Kehring, Klavier

»Brahms und Walzer! Zwei Worte, die sich erstaunlicherweise auf ein und demselben Titelblatt finden. Brahms, der ernste, schweigsame Brahms, Norddeutscher und Protestant, der Weltverachter Brahms schreibt Walzer! Nur ein Wort kann das Geheimnis lösen: Wien.«

So die Ankündigung des damaligen Musikkritikers Eduard Hanslick 1866 in Wien, bzgl. des Erscheinens der Walzer Opus 39 zu vier Händen. 18 Liebeslieder, deren Textgrundlage Nachdichtungen ungarischer, polnischer und russischer Gedichte durch den Nürnberger Gymnasiallehrer G.F. Daumer sind.
Komponiert wurden die Stücke im Januar 1865, also in der Faschingszeit, während in Wiens Sälen die Menschen zu den Klängen von Johann Strauss tanzten. Die ersten Aufführungen fanden in Deutschland statt – ob Brahms sich damit dem Vergleich der Strauss-Dynastie entzog?

»... Johannes brachte mir am Anfang des Monats reizende Walzer zu vier Händen mit vier Singstimmen, abwechselnd zwei und drei, zuweilen alle vier, nach sehr hübschen , meist volkstümlichen Texten... sie sind von besonderem Liebreiz (auch sogar ohne den Gesang schon reizend) und ich spiele sie mit grosser Freude...«

So Clara Schumann, die am 5. Januar 1870 im Kleinen Redoutensaal der Wiener Hofburg neben Brahms am Klavier saß, um die Liebeslieder op. 52 uraufzuführen.

Die neue Serie von 18 Walzern erschien zunächst nur für Klavier zu vier Händen (Gesang ad libitum; so hiess es in der Originalausgabe), was verwunderlich erscheint, denn natürlich waren seine Liebeslieder durch die Texte von Georg Friedrich Daumer inspiriert.
Brahms war es zunächst sehr wichtig, dass die Stücke nur von Solostimmen gesungen würden, offensichtlich misstraute er dem Chorwesen und hatte Sorge, seine Werke dem Dilettantismus preiszugeben.
Johannes Brahms, am 7. Mai 1833 in Hamburg geboren, wurde zu seiner Zeit einer der anerkanntesten Komponisten und mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen bedacht. Sein beachtliches Oeuvre umfasst Solokonzerte, vier Sinfonien; Lieder, Chorwerke und Kammermusik in unterschiedlichen Besetzungen. Er starb am 3. April 1897 in Wien.
Seine Kompositionen sind durch die Wiener Klassik geprägt, zeigen aber auch die Auseinandersetzung mit den alten Meistern wie Bach, Schütz, Händel oder Scarlatti. Des Weiteren hat er sich als Sammler und Bearbeiter des Volksliedes einen Namen gemacht.
Der Brahmssche Stil mit seiner liedhaften Struktur, dem polyphonen Gewebe, der besonderen Harmonik und dem sinnlichen Klang ist einzigartig geworden. Im Zentrum steht immer wieder die Kammermusik in unterschiedlichen Besetzungen.
Das vokalmusikalische Schaffen zeigt über 200 Lieder, A-capella Chöre, Chor und Orchesterwerke und eben Werke für Chor (Soloquartett) und Klavier.

Text: Mechthild Bach & Martin Schweingruber

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